Lars Wernecke
Intendant Theaterregisseur Theaterautor

2018 Lauf doch nicht immer weg


Lauf doch nicht immer weg

Farce von Philip King

Meininger Staatstheater 2018

Inszenierung: Lars Wernecke
Bühnenbild: Bernd-Dieter Müller
Kostüme: Annette Zepperitz

Mit Sven Zinkan, Evelyn Fuchs, Peter Liebaug, Ulrike Walther, Renatus Scheibe, Yannick Fischer, Michael Jeske, Carla Witte, Reinhard Bock











(c) Fotos: Marie Liebig

Pressestimmen

Viele Türen, noch mehr Pfarrer und ein Nazi - so lautet das Rezept für Philip Kings Farce "Lauf doch nicht immer weg". Und es schmeckt dem Publikum! Lachtränen zur Premiere in Meiningen. [...] Absurd, schnell, irritierend, sehr vergnüglich. Fein ausgedacht 1944 vom britischen Bühnenautor Philip King (1904-1979), nun in Meiningen auf die große Bühne gebracht von Oberspielleiter Lars Wernecke. [...] Viel falsch machen lässt sich nicht mit dieser Vorlage, aber vieles gut, was auch gelingt bei dieser bereits dritten Meininger Komödienpremiere in kurzer Folge. [...] Beherrschen die Frauen die erste Hälfte des Abends, sind es nach der Pause die unermüdlich umherlaufenden Männer: Die echten Pfarrer - Sven Zinkan, Renatus Scheibe als seine Vertretung für den Erntedankgottesdienst und Michael Jeske als Bischof - liefern sich durch Haus und Garten comicartige Verfolgungsjagden mit den falschen Pfarrern (Yannick Fischer als britischer Soldat und Peter Liebaug als deutscher). Das ist in ständiger Wiederholung - Tür auf, Tür zu, Treppe hoch, Treppe runter, Hopser über die ohnmächtige Miss Skillon, Sprung übers Canapé - so lächerlich wie heiter. [...] Am Ende großer Applaus und fröhliche Gesichter. [...]

Auszug aus dem Freien Wort von Susann Winkel am 20.3.2018


[...] Ständig rotieren die Personen um sich selbst, was - dem Genre gemäß - nicht der Wahrheitsfindung dient, sondern immer weiter in die Irre führt. Leerlauf wäre zudem tödlich in einer Farce wie dieser, die von völlig überzeichneten Charakteren lebt, von einem perfekt ketakteten Rhythmus und von einem sich bis zum Chaos ausbreitenden Geflecht aus Täuschungen und Wendungen. Nur die Zuschauer scheinen den Überblick zu wahren, wenn sie nicht gerade - wie in Meiningen - durch Lachanfälle aus der Fasson geraten. Türen gehen auf und zu, Menschen tauchen auf und verschwinden, stolpern, bleiben liegen, rappeln sich hoch, lallen, dozieren, wundern sich, hoppeln wie Hasen durch Haus und Garten, jagen sich gegenseitig und nennen das Ganze "Erntedankhüpfen". Das System funktioniert in der Meininger Inszenierung von Lars Wernecke ausgezeichnet, in einem luftig lindgrünen "Living Room"-Ambiente des bewährten Ausstatterpaars Annette Zepperitz und Bernd-Dieter Müller, mit herrlichem Ausblick in den Pfarrgarten. Das System funktioniert, dank eines gut aufeinender eingestimmten Schauspielerteams, das auf die Sekunde genau die fünf Ein- und Ausgänge, inklusive der Doppeltüren eines Wandschranks, zu nutzen weiß. [...]

Auszug aus der Main-Post von Siggi Seuß am 19.3.2018

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