Lars Wernecke
Intendant Theaterregisseur Theaterautor

2014 Miss Sara Sampson

Miss Sara Sampson
Trauerspiel von Gotthold Ephraim Lessing

Schlosstheater Celle 2014

Regie Lars Wernecke
Bühne Odilia Baldszun
Kostüme Andrea Göttert
Musik Ulrich Jokiel

Mit Julia Malkowski, Bianka Warnek, Lea Willkowsky; Jürgen Kaczmarek, Raphael Seebacher, Marc Vinzing, Thomas Wenzel

 









(c) Fotos: Jochen Quast
 

Pressestimmen

Ein Thriller um die Liebe - "Miss Sara Sampson" im Schlosstheater Celle [...] Lars Werneckes Inszenierung des Stücks spielt mit kargem Bühnenbild (Odilia Baldszun) und den Kostümen (Andrea Göttert) in der Zeitlosigkeit. [...] Es ist das Verdienst dieser gelungenen Celler Inszenierung, dass sie die Qualitäten des Stücks durch überlegte Kürzungen zur Geltung kommen lässt. In den Hintergrund gedrängt werden Lessings moralphilosophische Überlegungen. Stattdessen setzt WErnecke auf Spannung, und so braucht er für die ersten drei Aufzüge nur eine Stunde und für die beiden letzten, in denen es um verbale und reale Action geht, eine weitere. Das Ergebnis ist ein Beziehungsthriller, der nie langweilt. Lea Willkowsky spielt die Sara als zwischen Liebe und bürgerlichem Ordnungsdenken zerrissene Frau. [...] Glänzend ist Bianca Warnek als Marwood, schäumend vor Liebes- und Rachedurst. [...]

Auszug aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung von Ekkehard Böhm vom 4.6.2014

 
Es ist die letzte Spielzeitpremiere auf der großen Bühne des Celler Schlosstheaters: Am kommenden Freitag läuft Lessings „Miss Sara Sampson“ an. Die CZ sprach mit Regisseur Lars Wernecke. Über manche Anrufe freut man sich besonders. So ging es auch Lars Wernecke, als er das Angebot erhielt, „Miss Sara Sampson“ von Gotthold Ephraim Lessing am Celler Schlosstheater zu inszenieren: „Ich habe das Stück immer schon gemocht.“ Selbstredend kann der Regisseur diese Vorliebe begründen: „Es entwickelt einen ganz speziellen Sog. Andere Werke Lessings sind doch mehr ausgearbeitet und kommen ziemlich mit dem erhobenen Zeigefinger daher. Hier heißt es ja, er habe den Text in sechs Wochen heruntergeschrieben.“ Und zwar, wie eine allerdings nie eindeutig verifizierte Legende es will, aufgrund einer Wette mit dem Philosophen Moses Mendelssohn. Nach einem gemeinsamen Theaterbesuch soll Lessing behauptet haben, er können binnen anderthalb Monaten ein Stück hinfetzen, „das alte Weiber zum Heulen bringt“. Apropos: Wird es im Celler Schlosstheater denn etwas zum Heulen geben? „Ich lege es nicht darauf an“, sagt Wernecke. „Aber wenn hier und da die Augen feucht werden, würde es mich auch nicht stören.“ Schließlich handelt es sich um ein Trauerspiel, und zwar um ein einzigartiges: Bei der Uraufführung im Jahre 1755 war es das erste, das in bürgerlichen Kreisen spielte – auf den spinnerten Adel oder sonstige Paralleluniversen konnte man also nicht mehr verweisen, „und die Götter mischen sich hier auch nicht ein“, wie Wernecke betont. [...] Auch den Text hat der Regisseur angepasst: „Es gibt einige Begriffe, die heutzutage eher befremden würden. [...] Zudem hat es Kürzungen gegeben: „Manchmal erklären sich die Figuren sehr ausführlich. Das kann man in meinen Augen ohne Substanzverlust etwas raffen.“ [...] Der Regisseur hat übrigens ein Alleinstellungsmerkmal an seinem Stoff ausgemacht: „Ich kenne überhaupt kein anderes Theaterstück, in dem so viel gelogen wird. Und weil der Zuschauer immer mehr weiß als die Figuren, entsteht eine ganz eigenartige Spannung.“ Tränchen im Auge hin oder her.

Auszug aus dem Vorbericht des Celleschen Zeitung von Jörg Worat am 23.05.2014

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