Lars Wernecke
Intendant Theaterregisseur Theaterautor

2018 Die Piraten von Penzance

Die Piraten von Penzance
Komische Oper von Arthur Sullivan / W.S. Gilbert

Meininger Staatstheater 2018

Musikalische Leitung: Chin-Chao Lin
Inszenierung: Lars Wernecke
Bühne & Kostüme: Christian Rinke

Mabel: Monika Reinhard / Anne Ellersiek / Laura Demjan
Frederic: Ondrej Šaling / Robert Bartneck
Generalmajor: Stanley Stan Meus
Piratenkönig:  Marián Krejèík / Ingo Brosch
Samuel: Thomas Lüllig / Horst Arnold
Polizeisergeant: Daniel Pannermayr / Mikko Järvilouto
Edith: Sonja Freitag / Kylee Slee
Kate: Carolina Krogius / Marianne Schechtel
Isabel: Kati Rücker / Cordula Rochler
Ruth: Christiane Schröter / Sylvia Hofmann
Chor des Meininger Staatstheaters, Statisterie, Meininger Hofkapelle











(c) Fotos foto-ed / Josefine Weyer
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Pressestimmen

Ein sommerleichtes Vergnügen: Oberspielleiter Lars Wernecke inszenierte für Meiningen "Die Piraten von Penzance". [...] Gut zwei Stunden dauert der Premierenabend, die einem als Zuschauer eher noch kürzer vorkamen. [...] Was die Opern so eigenwillig und eigenständig macht, ist ihre "Topsyturviness", wie es Gilbert ausdrückt. Topsy-turvy heißt es im Englischen, wenn etwas auf dem Kopf steht. Bei diesen Opern ist es die Logik, die von den Machern auf den Kopf gestellt wird. [...] So absurd die Ausgangssituation ist, so konsequent wird die Handlung in ihrer irrwitzigen Logik zum Ende geführt. [...] Klingt aberwitzig, ist es auch. Weil die Figuren diesen Aberwitz jedoch tragisch ernst nehmen, wird es hin und wieder auf alberne Art berührend, meist aber vor allem komisch. Lars Wernecke hat sie dafür mit etlichen Running Gags ausgestattet. So bringen sie das Orchester nach Bedarf zum Schweigen und holen sich nach jedem Auftritt ihren Applaus an der Rampe ab. Der zur Begeisterung des Publikums als Pirat kostümierte Chin-Chao Lin nimmt die operettenhafte Leichtigkeit trefflich mit der Hofkapelle auf. [...]Ausstatter Christian Rinke setzt eine Bühnenoptik à la "Fluch der Karibik" mit einer vielfach wandelbaren Schatztruhe im Zentrum und viel atmosphärischem Licht drumherum. Für den Piratenkönig - kurzfristig übernommen vom herrlich affektiert spielenden Ingo Brosch - stand ebenfalls unverkennbar Kino-Pirat Jack Sparrow Pate. Mit ihren zahlreichen Sprechszenen kommt die "komische Oper" besonders Darstellern mit komödiantischem Talent entgegen - neben Ingo Brosch auch Thomas Lüllig als weibischer Piratenhauptmann Samuel, Stan Meus als dusseliger Generalmajor und Sylvia Hofmann als mannstolle Ruth. Geradezu hinreißend sind die Chordamen (Chorleitung: Martin wettges), die an der Seite von Anne Ellersiek, Sonja Freitag und Kati Rücker die kichernden Backfisch-Töchter des Generalmajors geben. [...] So findet ein sommerleichtes Vergnügen sein Ende, das einen amüsanten Blick auf das Theater seiner Zeit wirft. Das Gefällige hat gefallen. Applaus für eine komische Oper, die doch vor allem Operette ist.

Auszug aus dem Meininger Tageblatt von Susann Winkel am 8.6.2018

Piraten wie von Monty Python... Queen Victoria ist da. Und ein geschätztes Dutzend tugendhafter Jungfrauen in Zartrosa. Sie kichern und glucksen und schwenken britische Fähnchen. Am liebsten würde man, trotz Brexit, als Zuschauer aufstehen und „God save the Queen“ anstimmen bei der Meininger Inszenierung der Komischen Oper „Die Piraten von Penzance“, die der britische Komponist Arthur Sullivan und sein Librettist W. S. Gilbert 1879 in die Welt gesetzt haben. Bunt, quicklebendig und mit einer deftigen Brise britischem Humor kommt die Oper – die hierzulande als „Operette“ bezeichnet würde – daher, aus einer Zeit, in der man andernorts im Theater noch vor Ehrfurcht die Hände faltete. Sie präsentiert Ohrwürmer am laufenden Band, von denen der jeweils nachfolgende seinen Vorgänger frisst, bevor sich der in einem festsetzt. In englischsprachigen Sphären gehört das Werk zu den beliebtesten leichten Opern. Am Meininger Theater sind „Die Piraten von Penzance“ nun die letzte Regie des scheidenden Oberspielleiters Lars Wernecke. Da man die raffinierten, wortspielerisch ausgeklügelten Gesangstexte in Englisch kaum verständlich über die deutsche Bühnenrampe bringen, geschweige denn angemessen übertiteln könnte, griff man auf eine neuere Übersetzung zurück. Das mindert zwar etwas die Wortmelodik der Handlung, aber Inge Greiffenhagen und Bettina Leoprechting haben Sinn und Pfiffigkeit des Originals gut bewahrt. Die vor einer romantischen Hafenkulisse des Ausstatters Christian Rinke spielende Handlung könnte der blühenden Fantasie eines Urgroßonkels der Monty-Python-Truppe entsprungen sein. Albern. Absurd. Verrückt. Liebenswert. [...] Mit Witz setzen das Ensemble, der Chor unter Leitung von Martin Wettges und die Meininger Hofkapelle mit ihrem Dirigenten Chin-Chao Lin das kunterbunte Werk um. Sullivans Tonkunst besteht vor allem darin, sich zwar der musikalischen Motive gerade der italienischen Opera buffa zu bedienen, aber sie wie ein Jongleur nach eigenem Gusto in die Luft zu werfen und wieder aufzufangen. Das erzeugt eine ungeahnte Leichtigkeit. [...]

Auszug aus der Main-Post von Siggi Seuß vom 18.6.2018

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