2016 Regina
Regina
Oper von Albert Lortzing
Meininger Staatstheater 2016
Musikalische Leitung: Lancelot Fuhry
Inszenierung: Lars Wernecke
Bühnenbild und Kostüme: Dirk Immich
Mit: Anne Ellersiek, Carolina Krogius, Christiane Schröter; Ernst Garstenauer/Christoph Stegemann, Mikko Järviluoto, Mariàn Krejcik / Matthias Vieweg, Stan Meus, Daniel Szeili; Chor und Extrachor des Meininger Theaters, Meininger Hofkapelle
Oper von Albert Lortzing
Meininger Staatstheater 2016
Musikalische Leitung: Lancelot Fuhry
Inszenierung: Lars Wernecke
Bühnenbild und Kostüme: Dirk Immich
Mit: Anne Ellersiek, Carolina Krogius, Christiane Schröter; Ernst Garstenauer/Christoph Stegemann, Mikko Järviluoto, Mariàn Krejcik / Matthias Vieweg, Stan Meus, Daniel Szeili; Chor und Extrachor des Meininger Theaters, Meininger Hofkapelle
(c) Foto-ed
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Pressestimmen
[...] Auch in Meiningen ist die Oper mit ihrer durchaus spannenden Handlung nun zum ersten Mal zu erleben. Vieles daran besitzt durchaus Parallelen zum stets von Armut bedrohten Leben des Sängers, Schauspielers und Komponisten Lortzing. Also belässt Regisseur Lars Wernecke das Geschehen in der Zeit der Entstehung der Oper, weist während der Ouvertüre auf die widerrechtliche Erschießung von Blum hin, und auch in den Kostümen von Dirk Immich spiegelt sich die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts sowohl in der Kleidung der arbeitenden Bevölkerung wie auch im biedermeierlichen Äußeren des Bürgertums. Immich deutet mit hölzernen Barrikaden an den Seiten die revolutionäre Stimmung an. Im ersten Akt, in der Fabrikhalle, erinnert der Plafond mit seinen Zahnrädern, schweren Ketten und Haken an die beginnende Industrialisierung mit der Ausbeutung der Arbeiter, die hier mit einem Streik drohen. Die aus dem Unterboden herauf gefahrene Waldhütte enthält im zweiten Akt einerseits ein Zimmer als Rückzugsort für die Frauen und andererseits eine Schänke für die Freischärler. Der dritte Akt, anfangs eine Anspielung auf die kritisch gesehene Kleinbürgeridylle bei Spitzweg, zeigt Leute in Schwarz-Weiß, wie sie sich an deutsch-nationalen Ideen freuen und Adelige als Strohpuppen aufknüpfen. Eine trügerische Vision. Denn mit der Entführung Reginas durch den immer mehr seinem Wahn verfallenen, verzweifelten Revolutionär Stephan und seiner Drohung, sich mit ihr im Pulverturm in die Luft zu sprengen, ist es mit der Vision einer froh zu genießenden Freiheit vorbei. Regina nimmt das Heft des Handelns in die Hand, und nur kurz währt die Freude über Rettung und Wiedersehen. Das Volk verkündet die Freiheit und stimmt eine Hymne auf das Vaterland an, während eine riesige weiße Germania-Büste hereinfährt, blutige Tränen weint und brennt. Ein verstörender Blick in die Zukunft der Menschen: Sieg und Ruhm sind erkauft mit Vernichtung. Eine legitime kritische Deutung des Schlusses und Abkehr von jedem Nationalismus und euphorischen Patriotismus. [...] Das Premierenpublikum im nicht ganz voll besetzten Meininger Theater bejubelt das Wagnis einer quasi neu entdeckten Lortzing-Oper einhellig und feiert alle Ausführenden mit langem, begeistertem Beifall. Zu hoffen ist, dass dieses musikalisch dankbare Werk öfter auf dem Spielplan erscheint.Auszug aus leporello / Opernnetz von Renate Freyeisen am 21.3.2016
Die gar nicht mehr so selten aufgeführte Lortzing-Oper Regina fand nun auch den Weg nach Meiningen, wo sie gut aufgenommen wurde. Es handelt sich um die bisher schlüssigste Inszenierung (Regie: Lars Wernecke, Bühne und Kostüme: Dirk Immich), und auch die musikalische Realisierung gelang besser als andernorts. [...] Die Parteien sind von Lortzing scharf gezeichnet. Die Freischärler unter Führung Wolfgangs, die vor keinem Verbrechen zurückschrecken, der Werkmeister Stephan, der sich ihnen aus persönlichen Gründen anschließt, auf der einen Seite und auf der Gegenseite die Guten: der Fabrikbesitzer Simon, ein „Vater“ seiner Arbeiter, Richard,
sein Geschäftsführer, Regina, seine Tochter, Kilian und Beate, seine Bediensteten und Barbara, Kilians Mutter. Das alles arbeitet die Regie in einem recht realistischen Bühnenbild gut heraus. Und auch der bei Lortzing im Vordergrund stehende nationale Gedanke wird keineswegs unterdrückt. [...] Auch musikalisch war die Aufführung viel überzeugender als die letzten Aufführungen in München und Kaiserslautern. Gesungen wurde fast durchgängig gut. An erster Stelle ist Anne Ellensiek in der Titelrolle zu nennen, die trotz Erkältung im März eine bewundernswerte Leistung vollbrachte. Im Dezember sang sie makellos. Ihr ebenbürtig war ihr Gegenspieler Stephan, der von Matthias Vieweg gesungen wurde. [...]
Auszug der Kritik der Albert-Lortzing-Gesellschaft von Bernd-Rüdiger Kern
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